„Storytelling“ – ein netter Begriff, der immer mehr in Mode kommt, auch im Business. Dabei sind Sie und auch ich schon lange vor diesem Trend Geschichtenerzähler gewesen. Und das ist auch ungeheuer wichtig: Gemeinsame Geschichten schaffen Zusammengehörigkeit – als Nation, als Gemeinschaft, als Team. Denn ohne gemeinsame Geschichten gibt es auch wenig Gemeinsames. Unsere und jede andere Kultur funktioniert so. Die Fähigkeit Geschichten zu erzählen und weiter zu erzählen ist die Basis für unser Zusammenleben. Das war früher so, ist heute noch der Fall und wird auch in Zukunft so bleiben.
Warum also nicht auch im Change-Prozess nutzen?
Ich liebe Geschichten: Menschen folgen anders, wenn sie Geschichten hören. Sie merken sie sich und erzählen sie gerne weiter, wenn sie ihnen gefallen haben. Alles Punkte, die Sie auch im Business mit Ihrem Team anstreben, aber oftmals nicht erreichen.
Sage und schreibe 80 Prozent des Beruflebens eines Managers besteht aus Kommunikation. 80 Prozent! Da ist es natürlich nicht zufriedenstellend, wenn zahlreiche Studien belegen, dass nur die wenigste Kommunikation auch wirklich ankommt. Von der, die verstanden wird und zu einer Verhaltensänderung führt, ganz zu schweigen. Doch genau das ist doch das Ziel einer Führungskraft während eines Change-Prozesses: Veränderung.
Deshalb sind Geschichten für mich eine gute Möglichkeit, Veränderung anzustoßen. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Ich unterstützte einmal ein Team der Pharma Practice bei einer Angebotspräsentation. Dabei ging es um eine Lobbystrategie für ein Unternehmen der Pharmaindustrie in Großbritannien. Der Hintergrund: ein Gesetzesentwurf, der die Zulassung für teure Medikamente, die nur selten gebraucht wurden, neu regulieren sollte. Für seltene Diagnosen sollte in Zukunft nur noch jeweils ein Medikament zugelassen werden. Für mich persönlich nicht gerade die spannendste Thematik. Deshalb war ich auch äußerst verwundert, als die eher zurückhaltende Projektleiterin im Laufe der Vorbereitung plötzlich sagte: „Wir müssen den Job unbedingt gewinnen! Wir müssen!“
Als ich sie nach dem Hintergrund fragte, überraschte sie mich: Ihre Tante, die ihr sehr nahestand, erkrankte an einer seltenen und unheilbaren Augenkrankheit. Das einzige Medikament, das ihr helfen konnte, wäre unter diese neue Regelung gefallen und hätte womöglich die Zulassung verloren. Ich wusste sofort: Genau diese Geschichte sollte sie nicht nur dem Team, sondern auch dem Klienten in der Präsentation erzählen. Sie machte durch ihre Geschichte allen Beteiligten klar, dass es um mehr ging als nur den Gewinn eines Pharmaunternehmens zu sichern. Dank ihrer Geschichte haben wir den Job übrigens gewonnen. Geschichten wirken.
Wenn es um Veränderung geht, sind Geschichten besonders effektiv. Wenn Sie Menschen von der Notwendigkeit einer Veränderung überzeugen müssen. Oder wenn Sie Menschen wollen, die eine Veränderung aktiv mitgestalten.
Deshalb ist mein Rat an Unternehmen, bei denen die Change-Initiative hakt: Schaut stärker auf die motivatorischen Aspekte von Change. Fragt euch, wie ihr Change so gestalten könnt, dass er sich gut oder zumindest besser anfühlt. Also nicht: Welches Unheil bricht über uns herein, wenn wir uns nicht ändern. Sondern: Was wird besser, wenn wir’s tun!
Wenn Sie der geliebten Tante einer Person, die Sie schätzen, helfen können, dann gehen Sie da mit einem anderen Engagement rein, als wenn Sie nur eine abstrakte Zielvorgabe erfüllen müssen. Damit kann sich jeder identifizieren.
Welche Geschichten Sie am besten für Ihr Unternehmen nutzen sollten und wie Sie diese zielführend aufbereiten, verrate ich Ihnen in meinem Buch „Und Action! Führung und Motivation nach den Prinzipien der Entertainment-Branche“: https://amzn.to/2JDsTh4
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