Casting, Team, Thomas W. Kuenstner, Spaß
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Teamfeuer durch Augenhöhe

Thomas W. Künstner, Team, Augenhöhe, Blog

Welches Gesicht macht ein Bartender, während er Toiletten putzt?

Es gibt Aufgaben, die nur den wenigsten Menschen Spaß bereiten – und vor denen sich viele drücken. Erst recht, wenn sie für die „höheren Aufgaben“ in ihrem Bereich bestimmt sind.

Trotzdem trug der Bartender auf der hochgelegen und exklusiven Berghütte in Kanada, auf der ich vor kurzem meinen Urlaub verbringen durfte, einen ganz zufriedenen Blick, als ich ihn zufällig mit der Klobürste in der Hand sah. Warum?

Stolz auf Tätigkeiten

Ich war im März auf einem fantastischen Heliskiing-Trip „in the middle of nowhere“. Das Team machte wirklich alles, um den Gästen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.

Doch was mich neben den abenteuerlichen und spektakulären Abfahrten ebenso faszinierte, war der besondere Spirit des Teams in der Lodge. Und dazu trug dieses Flackern in den Augen der Angestellten maßgeblich bei. 

Ob in der Küche, beim Wäscheservice, beim Masseur oder bei den Guides: Bei jedem merkte man, dass er seine Sache mit ehrlicher Begeisterung machte. Man spürte, dass das Team untereinander einen wirklich kollegialen Umgang pflegte.

Kein Dienst nach Vorschrift, aber auch keine „übliche“ Dienstleistungsmentalität. In allen Gesprächen mit dem Personal begegnete  man sich auf Augenhöhe, weil jeder stolz auf seine Tätigkeit war. Das trug ganz entscheidend dazu bei, dass dieser Trip so besonders war. Das ist etwas, was im Unternehmensalltag viel zu selten vorkommt. 

Auch dort kommen Menschen in den unterschiedlichsten Positionen zusammen und teilen die mehr oder weniger beliebten Aufgaben auf. Und oft werden dann die dienstleistenden Routineaufgaben eher missmutig dahin geknallt. 

Warum war das in Kanada anders?

Vision als Grundbaustein

In der Logde in Kanada einte uns alle die Leidenschaft für das Skifahren. Jeder brannte für die abgelegenen Pisten und erzählte begeistert von seinen Erlebnissen – Personal genauso wie Gäste, Guide genauso wie Zimmermädchen. Ein Teil des Deals für alle, die auf der Lodge gearbeitet haben, bestand darin, dass sie Skifahren konnten. Wenn Platz im Helikopter war und es der Job zugelassen hat. Keiner war nur dort, um Geld zu verdienen. 

Und genau das ist es, was Sie auch für Ihr Team in einem Unternehmen brauchen: Sie brauchen eine gemeinsame Vision oder Leidenschaft als Grundbaustein für eine gute Kultur – und auch für eine hohe Produktivität.

Sie müssen selbst für die Sache brennen. Und sich nur die Mitarbeiter aussuchen, die die gleiche Leidenschaft aufbringen. Aber nicht nur das. 

Es kommt auch auf Ihr Verhalten als Führungskraft an, wie begeistert und produktiv Ihr Team ist. 

Setzen Sie sich an den Tisch

Setzen Sie sich zu Ihren Mitarbeitern bildlich mit an den Tisch. So wie es auf der Lodge der Fall war: Personal und Gäste saßen zusammen am Tisch und erzählten von ihren Erfahrungen und Erlebnissen – von ihrer gemeinsamen Leidenschaft.

Natürlich gab es trotzdem Unterschiede. Aber wenn Sie alle auf Augenhöhe und mit Respekt „um einen Tisch“ zusammenkommen, werden Sie eine ganz andere Bereitschaft feststellen, das zu tun, was eben getan werden muss. Weil sich die Mitarbeiter ernst genommen fühlen und sich dann auch einbringen mit dem, was sie können.

Auch in einer exponierten Position schadet es sicher nicht, ab und zu an den Bartender in Kanada zu denken. Machen Sie klar, dass es darum geht, zusammen Großes für den Kunden zu schaffen. Sie müssen nicht gleich die Toilette in Ihrem Unternehmen putzen, aber dem Team immer mit Respekt auf Augenhöhe zu begegnen und gelegentlich zu zeigen, dass sie auch „unten“ anpacken können, wirkt Wunder.

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